Punkte, Tore und Promille: Aller guten Dinge sind drei

Bild des Benutzers Christian Thome

(ct) Nachdem in der Vorwoche unser Spiel in Riol ausgefallen war (Nachholtermin ist am Osterdienstag), wollten wir nunmehr im zweiten Versuch den zweiten Dreier des Jahres einfahren. Unsere Reise führte uns hierzu nach Bekond zum Tabellenfünften. Eines sei vorweggenommen: Weder spielerisch, noch in Sachen Fairness konnte der Gegner uns Paroli bieten.

Aber eins nach dem anderen. Personell reisten wir arg gebeutelt in den Weinort. Dies lag nicht einmal daran, dass wir kein fußballerisches Potential an Bord gehabt hätten, sondern eher an der Verfassung eben dieses Potentials. Der ein oder andere hatte am Vorabend wieder einmal in feinster Zweitmannschafts-Tradition sehr tief ins Glas geschaut und spürte diese Nachwehen am frühen Morgen. Es sei dazu gesagt, dass es auch an eine Unverschämtheit von Seiten des FV Rheinland grenzt, nicht automatisch Kreisklassenspiele am Sonntag nach der Zeitumstellung eine Stunde später anzupfeifen, um die verlorene Ausnüchterungsstunde zu kompensieren. Ein entsprechender Antrag inklusive Unterschriftensammlung wird von Seiten der Redaktion in den nächsten Tagen in Umlauf gebracht werden – wir hoffen auf rege Zustimmung.

Zur Aufstellung: Besonders erfreulich war für alle Beteiligten, dass Tobi Geisen wieder mit dabei war. Ich glaube ich spreche für alle Beteiligten, wenn ich sage, dass es schön ist, dich wieder auf dem Platz zu sehen, Tobi! Im Tor stand selbsterklärend Usen, davor rückte Joshi für den verletzten Yann in die Innenverteidigung und nahm den Platz neben Nici ein. Außen spielten Flo und Wubbel, auf der Sechs durften wir neben Olla einen weiteren alten Bekannten begrüßen: Kalli wirkte mal wieder mit. Die offensiven Außenbahnen besetzten Jannik und Luca, auf der Zehn sollte Mofa den schon angesprochenen Tobi mit Pässen füttern.

Das Spiel begann auf mäßigem D-Klassen-Niveau. Nachdem Mofa schon nach seinem ersten Sprint merkte, dass er zu viel Flüssigkeit in sich trug und diese kurzerhand aussonderte, hatte er die erste Chance: Nach einem  Sprint, bei dem er zu schnell für die Gästeabwehr war, fand er jedoch den in der Mitte postierten Tobi nicht. In den ersten 20 Minuten hatten wir leichte Feldvorteile, die wir jedoch nicht nutzen konnten. Nach 25 Minuten nahm Ponzlet die ersten beiden Wechsel vor. Er nahm Tobi und Nici raus und brachte Timo und Kappes und hob den Restalkoholgehalt auf dem Platz damit um mindestens 3 Promille. Sei’s drum – nur wenige Minuten später setzte sich Flo auf der linken Seite durch und flankte in die Mitte. Die gegnerische Abwehr war sich uneinig, Luca kam an den Ball und setzte Timo ein, der den Ball humorlos in die rechte Ecke einschoss. Der Knoten war geplatzt. Bis hierher war diese Führung hochverdient, unsere Gegner aus Bekond waren zu ungefährlich um uns hier in Gefahr zu bringen.

Ungemütlich wurde das Spiel immer wieder durch fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichters, der meist nach alter Kreisligatradition nur „auf Zuruf“ pfiff. Dies ging so weit, dass ein Ball, den Luca genau auf der Außenlinie stoppen konnte (in diesen Sprint hatte er 90% seiner Kondition gesteckt), vom Gegner "ausgerufen" wurde. Y ließ die Fahne natürlich unten – der Schiedsrichter nahm das als Anlass trotzdem zu pfeifen und den Linienrichter zur Rede zu stellen. Das war nur ein Beispiel einer fragwürdigen Schiedsrichterleistung. Unsere Gegner waren in diesen Minuten mehr darauf bedacht sich selbst immer wieder durch Unsportlichkeiten selbst aus dem Spiel zu nehmen und konnten schon nach 45 Minuten froh sein, hier noch mit elf Mann (wenn man bei solchem teilweise peinlichen Verhalten von „Männern“ sprechen kann) auf dem Platz zu stehen. Nicht falsch verstehen: Ich meine hier nicht alle Bekonder, doch das Mannschaftsbild wurde durch 2-3 sehr unsportliche Mitspieler stark getrübt.

In der 55. Minute folgte dann der bisherige Gipfel: Ein Spieler der Gastgeber ließ sich im Mittelfeld von Olla den Ball abnehmen, wollte ein Foul gesehen haben und verfolgte Olla wie von der Tarantel gestochen. Da Olla nun mal nicht der Schnellste ist, holte er ihn ein und ging nur auf den Körper. Getreu dem Motto, das seinen Rücken schmückt dachte unser Mittelfeldspieler sich: „Stand your ground“ und wehrte sich. Diese Aktion hatte eine Rudelbildung und zwei gelbe Karten zur Folge. Daraufhin ging besagter Spieler auch noch zur Trainerbank und legte sich mit den dort befindlichen Spielern und Trainern an. Gut, dass dort nicht wie üblich ein gewisser Philipp M. platzgenommen hatte.. gut für beide Seiten, vermute ich. 

Das Spiel wurde immer ruppiger, auf jeden Zweikampf folgten nun Diskussionen. Wir konzentrierten uns auf den Fußball und drückten auf das zweite Tor, dass in der 75. Minute fallen sollte: Flo belohnte sich für seine starke Leistung und holte sich einen Assist ab, indem er Timo in der Mitte in Szene setzte. Dieser blieb wieder einmal eiskalt vor dem Tor und markierte seinen zweiten Treffer am heutigen Tag. Das Spiel war durch – Bekond war an diesem Tag zu schwach um hier noch zurückzukommen. Den vermeintlichen Schlusspunkt setzte Jannik, der von Tobi eingesetzt wurde und zum 0:3 in die rechte obere Ecke einschoss (88.).

Das sollte es jedoch noch nicht gewesen sein, denn der Gastgeber drehte nun am Rad: Zunächst holte sich ein Spieler nach einer Tätlichkeit gegen Kalli eine rote Karte ab. Wenn man einen Platzverweis als hochverdient bezeichnen kann, dann war es dieser. Nur eine Minute später befeuerte der eben angesprochene Olla-Verfolger eine Rudelbildung. Der Schiedsrichter versuchte dem Ganzen nun ein Ende setzen und pfiff die Partie ab. Daraufhin wurde der Verfolger zur traurigen Figur dieser Partie und spuckte Kappes an, der sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen ließ und auf diese Provokation in keinster Weise einging. Sarkasmus Aus.

Nach diesem Sieg bleiben wir auch im 18. Spiel in dieser Saison ungeschlagen. Das ist aber alles nur insofern etwas wert, dass wir am Mittwoch im Topspiel gegen den TuS Reinsfeld ungeschlagen bleiben müssen. Schaffen wir das, dann könnten wir unserem großen Ziel einen Schritt näher kommen. Hierfür brauchen wir Unterstützung: Mittwochsabends hat man sowieso nichts anderes zu tun – folgt uns um 19:30 Uhr auf die Anfield Road und unterstützt uns. Wir zählen auf euch!

Bis dahin,
Weider, immer weider!

Schema:
Aufstellung: Usen – Flo, Nici (25, Kappes), Joshi, Wubbel – Kalli, Olla, Jannik, Luca, Mofa – Tobi (25. Timo)

Tore: 1:0, 2:0 Timo (28., 75.), 3:0 Jannik (88.)