Aller guten Dinge sind drei(zehn)

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(ct) 9 Spiele, 6 Siege, 3 Unentschieden bei 36:12 Toren – das war die beeindruckende Bilanz unserer 2. Mannschaft in der bisherigen D-Klassen-Saison bereits vor dem Spiel gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten aus Beuren. Eigentlich sollte man bei diesem Gegner an einen sowohl sicheren als auch überlegenen Sieg denken – aber wir hatten in der Vergangenheit bereits das ein oder andere Mal bewiesen, dass wir uns auch echt schwer tun konnten. Schwer taten wir uns auch dieses Mal – jedoch eher mit uns selbst. Dass dabei dann trotzdem ein 13:0 heraussprang, war mehr dem Gegner als uns selbst geschuldet.

Es gibt Spiele in der Tätigkeit eines Spielberichteschreibers, die sowohl positive als auch negative Aspekte mit sich bringen. Eigentlich sollte man meinen, dass man bei einem 13:0 auf jeden Fall genug Stoff hat um darüber zu schreiben – dennoch fällt es schwer sich Tage danach genau an jedes der 13 Dinger zu erinnern. Sollten mir hier also einzelne inhaltliche Fehler unterlaufen, so bitte ich diese zu überlesen. Aber eins nach dem anderen: Zum frühmorgendlichen Treffpunkt um 11:00 Uhr schafften es dieses Mal nicht alle Spieler pünktlich. Hätte man sie teilweise nicht angerufen, dann wären sie wahrscheinlich noch bis zum Anpfiff des Spieles der Ersten in Ehrang liegen geblieben. Nachdem wir also alle herausgeklingelt und eingesammelt hatten, ging es für uns auf die Sportanlage nach Bescheid. Zum Thema Sportanlage: Selten sieht man in der Umgebung ein moderneres und schöner gestaltetes Sportplatzhäuschen, bei dem unsere beiden Coaches sofort ins Schwärmen gerieten und zu träumen begannen, wie schön so etwas auch in Schillingen aussehen würde. Ein Albtraum war hingegen eher der Platz, denn es sah ehrlich gesagt so aus, als ob hier nur gemäht würde, wenn die SG Beuren II ein Spiel gewinnt – und das ist nun wirklich schon lange her. Im ungewohnten 9er-Format sahen wir uns also einem vermeintlich leichten Gegner gegenüber. Da scheinbar für solche Spiele kein offizieller Schiedsrichter gebraucht wurde, nahm sich Nici dieser Aufgabe an und gab seinen Einstand als Unparteiischer. Auch wenn ein geordnetes Spiel auf diesem Geläuf nur schwer möglich war, dauerte es nur 4 Minuten, bis wir zum ersten Mal jubeln durften. Kappes setzte mit einem mustergültigen Pass den wiedergenesenen (und trotzdem in diesem Spiel angeschlagenen) Pip in Szene, der den Torhüter umkurvte und ins leere Tor einschob. Ein Anfang war also gemacht. Die einzige Angst, dass man hier eventuell lange auf das erste Tor warten müsste, war passé. Jemand, der sich für dieses Spiel besonders viel vorgenommen hatte, war Marius. Stets bemüht aber bislang in dieser Saison auch mit Pech im Abschluss war er darauf aus, heute den Knoten aber mal so richtig platzen zu lassen und sich für den SV Kell nächste Woche warmzuschießen. Wiederum eingesetzt von Kappes bekam er seine erste Chance und nutzte sie prompt. 8 Minuten gespielt – 2:0. Hier sollte nun also wirklich nichts mehr anbrennen. Wir machten weiter und nachdem Kappes Luca in Szene gesetzt hatte, nahm sich dieser vor einmal auszutesten, wie es auf diesem Platz mit Solos bestellt war. Auch wenn es schwer war, es gelang und er konnte dem Keeper den Ball schlussendlich durch die Hosenträger zum 3:0 ins Tor schieben. Das Tor war klasse, aber Luca, ich bitte dich – an dem Jubel arbeiten wir noch. Das muss wirklich noch besser werden! Sei´s drum – nach 25 Minuten setzte Kappes dazu an, sich in der Assist-Tabelle ganz weit nach oben zu bringen. Nachdem er Fischbach abermals auf die Reise schickte und dieser den Keeper gekonnt überlupfte war seine größte Sorge, dass der mit den Notizen beauftragte Y auch genau dokumentierte, dass dies bereits sein vierter (!) Assist war. Sollte es jemanden geben, dem er es in den vergangenen Tagen (oder direkt danach auf der Heide) noch nicht erzählt hatte, dann hier nochmal in aller Deutlichkeit: Kappes hat die ersten vier (!) Tore direkt vorbereitet. Wahnsinns Kerl, ich denke da sind wir uns einig! Das erste Mal, dass er unbeteiligt war, war dann in der 27. Minute, als Luca vor dem Tor uneigennützig querlegte und Marius nur einschieben musste. Also diese Messe war mehr als gelesen und es war eigentlich nur die Frage, wie hoch das Ganze noch ausfallen sollte. Unserem bereits erwähnten Assistgott Kappes wurde das vorbereiten dann scheinbar doch zu langweilig, also nahm er sich nach Vorlage von Jannik den Ball und trug sich ebenfalls in die Torjägerliste ein. Für die Tore 7 und 8 schienen sich Jannik und Marius zusammengetan zu haben, denn beide Male verwertete unser heute eiskalter Stürmer eine Vorlage des jungen Didis mustergültig. Liebe Leser ihr merkt, dass mit zunehmendem Spielverlauf und mehreren Toren die Ausführlichkeit der Toranalysen abnimmt, aber dies ist dem Umstand zu schulden, dass man teilweise auf der Bank lieber das Gespräch mit dem Nebenmann suchte, als sich auf dieses unfassbar spannende und hochklassige Spiel zu konzentrieren. Da geht einem schon mal das ein oder andere Tor durch die Lappen. Sorry.

Mit einem standesgemäßen 8:0 gingen wir also in die Pause. Eigentlich hätte – und es ist komisch das zu schreiben – das Ergebnis schon jetzt zweistellig sein müssen, so deutlich war der Qualitätsunterschied. Aber das sollte noch kommen, keine Angst. Gleich nach Wiederanpfiff machte Jannik den Kappes und hatte genug vom assistieren, er wollte selbst in die Trefferliste. Mit einem sehenswerten Distanzschuss und dem vielleicht schönsten Tor des Tages schlug er den Keeper des Gegners und machte seinen vierten Scorerpunkt in diesem Spiel perfekt. Nun wollten sich auch diejenigen, die sonst nicht so häufig in den Genuss eines Tores kamen in die Liste der Torschützen eintragen. Nachdem Marius‘ Schuss abgeblockt wurde, kam Wubbel frei zum Rebound und machte das 10:0 klar. Ich habe selten jemanden gesehen, der sich so über ein 10:0 freut. Naja, ich habe ehrlich gesagt überhaupt selten jemanden gesehen, der sich über ein 10:0 freut, aber wirklich, Wubbel war außer sich vor Freude und schien gerade den entscheidenden Treffer um den Sieg gemacht zu haben. Einer wollte noch den Dreierpack klarmachen und schaffte dies nach mustergültiger Flanke von Mätty Anell – Luca stand genau richtig und versenkte den Ball zum 11:0. Scheinbar hatte sich die Mannschaft nun vorgenommen auch noch Flanken zu trainieren, denn auch beim 12:0 nahm Joschi unter brunftartigen Lauten eine Hereingabe von Wubbel mit dem ganzen Körper direkt und der Ball landete irgendwie im Tor. So langsam wurde das Spiel wirklich zäh, denn sowohl bei uns als auch bei den Gegnern war die Luft raus. Wir luden den Gegner noch zu einer Großchance ein, bei der wir kurz vergaßen ohne Abwehr zu spielen. Nach eigener Aussage hätte Usen im Tor bei einem Gegentreffer den Schuldigen sofort umgegrätscht. Gut also, dass er sich diese Mühe sparen konnte und der Gegner am schlechten Platz scheiterte. Den Schlusspunkt setzte Kalli, der nach einer Ecke von Joshi keine Mühe hatte den Ball unterzubringen.

Mit diesem 13:0 kann man vom Ergebnis her wirklich zufrieden sein. Jedem, der das Spiel gesehen hat, dem ist aber auch klar, dass dies vielleicht das von beiden Seiten schlechteste Spiel der Saison war. Es lag wirklich nicht zum Hauptteil an uns, dass das Spiel so hoch endete, sondern vorrangig am Gegner. Aber egal, 3 Punkte sind 3 Punkte und sie sind umso geiler, wenn die Konkurrenz patzt und man danach als Spitzenreiter grüßen darf.

Nächste Woche brauchen wir noch mehr Unterstützung als sonst, denn es geht zu Hause gegen den SV Kell. Ich brauche niemandem zu erklären, was dieses Spiel bedeutet. Nicht nur, dass es im Saisonverlauf ein sau wichtiges Spiel ist, es geht hier auch einfach um eine Menge Prestige und es wäre doch einfach unfassbar geil, wenn wir auch nächste Woche ungeschlagen bleiben könnten. Also packt eure roten Klamotten aus und schafft euch am Sonntag um 12:30 Uhr auf den Sportplatz! Weider, immer weider!

Aufstellung:

Usen – Thomas, Joshi, Wubbel – Pip (19. Kalli), Didi seinen, Luca (35. Disco), Assist-König-Kappes (45. Mätty) – Marius